Bist auch du ein „Waterholic“?

Jeder kennt die farb- und geruchlose Flüssigkeit: Wasser. Sie ist in Meeren, Tränen, Schweiß oder Speichel enthalten. Aber in erster Linie zum Trinken da. Denn Wasser ist lebenswichtig. Von klein auf wird uns eingebläut, dass man viel Wasser trinken muss um gesund zu leben. Jeder kennt die Faustregel: „ Mindestens zwei Liter pro Tag, wenn nicht mehr“. Uns wird so indirekt vermittelt, dass unser Körper nicht in der Lage ist, uns mitzuteilen wie viel Wasser wir brauchen. Aber stimmt das? Ist unser Körper nicht mehr in der Lage selbst zu entscheiden, ob und wie viel Wasser er braucht? Können wir uns eigentlich nicht mehr auf den „Durst“ verlassen?

Es hat den Anschein als hätten einige Menschen in der Überflussgesellschaft vergessen was Durst ist, um sie nochmals daran zu erinnern: Es ist ein starkes Bedürfnis, nein, ein Verlangen zu trinken.

So langsam entstehen beim Thema Flüssigkeitszufuhr Zweifel, ein Glück dass es Physiologen und Nierenspezialisten wie Heinz Valtin von der Dartmouth Medical School in New Hampshire gibt. Er beschäftigt sich schon seit 2002 mit dieser Frage. Dazu hat er vorgelegten Beweise, für das Trinken von viel Wasser angeführt und überprüft. Valtin kam zu dem Schluss, dass es keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass wir so viel trinken müssen. Ganz im Gegenteil diese Empfehlung könne sogar schädlich, da sie sowohl eine potenziell gefährliche Hyponatriämie (zu wenig Natrium im Blut) herbeiführe und zudem auch die Schadstoffaufnahme steigern könne. Laut Heinz Valtin sei die Aussage auf die Empfehlung des US-amerikanischen Ernährungsausschusses des National Research Council in den sechziger Jahren zurück zu führen. Dort steht geschrieben, dass ein gesunder erwachsener Mensch pro einer aufgenommenen Kalorie einen Milliliter Wasser benötige.

Jedoch unter der Berücksichtigung, die offenbar kleingedruckt wurde, dass der Großteil der benötigten Flüssigkeit bereits über die Nahrung aufgenommen werde. Wie heißt es so schön, auch das Kleingedruckte soll gelesen werden. Somit appelliere ich an die Fürsprecher der Mehr- Trinken- Bewegung, dass als wichtigen Fakt einzufügen. Wir wollen doch nicht, dass sie oder er Schuld an die Entstehung von neuen Krankheiten ist.

Kurz gesagt: Man muss man nicht saufen, um gesund zu bleiben.

Quelle: http://www.zeit.de/2017/38/wasser-mineralwasser-trinken-durst-gesundheit