Er ist Bayerns Ur-Einwohner und wurde schon einmal ausgerottet: der Biber. Naturschützer feiern seine Rückkehr, während Landwirte und Bauern den Deichbauer verfluchen. Ein Dilemma.
Das bis zu 30 kg schwere Tier legte eine rasante Wiedereinbürgerung hin: 1867 kam das erste Aus für den felligen Baumeister. Zu beliebt war er als Jagdgegenstand. 100 Jahre lang wurde kein Biber mehr gesehen und mittlerweile sind es in Deutschland wieder rund 20.000 Tiere.
Biber schaffen durch ihr Verhalten – dem Bauen von Staudämmen und Bäumefällen – neuen Lebensraum für eine große Anzahl an Tieren, wie z. B. Fischottern und Amphibienarten. Und tragen ihrerseits zur Biodiversität bei – an Land und im Wasser.
Gut fürs Wasser – Schlecht für die wirtschaftenden Anrainer
Den positiven Beitrag zur Biodiversität vergessen Land- und Forstbesitzer sehr schnell, wenn es zu Fraßschäden an Feldfrüchten und Nutzhölzern kommt. Durch Überschwemmungen und umgeleitete Bäche werden Nutzflächen unbrauchbar gemacht. Laut Landesbund für Vogelschutz (LVB) haben Biber 2012 Schäden in der Höhe von 400.000 Euro angerichtet.
Lösung: Bibermanagement
Der Biber fällt nicht unter das Jagdrecht, sondern unterliegt dem Naturschutz. Wenn dieser Schutz jedoch zum Konflikt zwischen den Bibern und Landbesitzern wird, muss eine Lösung her. In diesem Falle heißt das: Bibermanagement.
Um das Zusammenleben von Mensch und Tier bzw. Mensch und Biber möglichst reibungsfrei zu gestalten, werden Einzelmaßnahmen seit 1996 unter einem zentralen Bibermanagement geführt.