Kreative, Designer und Unternehmer binden sich, um Meere vom Plastik zu befreien

Kreative, Designer und Unternehmer binden sich, um Meere von Plastik zu befreienIm Jahre 2013 wurde die Umweltschutzplattform „Parley fort the Oceans“ vom Markenberater Cyrill Gutsch gegründet. Zusammen mit namhaften Unternehmern, Designern und Künstlern setzt er sich für den Weltmeeresschutz ein. „Das wirklich große Ziel ist es, ein Bewusstsein beim Konsumenten zu schaffen. Denn er hat es in der Hand, wem er sein Geld gibt – und darüber in seinem täglichen Leben dazu beiträgt, dass unser Planet weiterhin unser Zuhause sein kann“, äußerte er sich in einem Interview.

In der Kooperation mit dem amerikanischen Maler Julian Schnabel entstand eine limitierte Taschenkollektion. Für Anfertigung einer Tasche wurden ca. 5 Plastikflaschen verwendet, die aus dem Meer weltweit von Mitgliedern von „Parley for the Oceans“ gesammelt wurden. Ein Teil vom Verkauf einer Tasche geht zur Finanzierung von Mülleinsammeln aus dem Meer.

„Wir glauben, dass die Modeindustrie mit ihrem Einfluss und ihrer Reichweite die Verantwortung und Kraft hat, schnell etwas zu ändern. Jeder von uns trägt eine einzigartige Rolle in dieser Bewegung. Durch Kollaborationen und Öko-Innovationen können wir unsere Art zu leben, neu erfinden und uns für einen blauen Planeten einsetzen. Der Schlüssel ist es, zusammenzuarbeiten“, so Cyrill Gutsch bei den Fashion Awards 2018 in London. Ihm wurde die Auszeichnung mit dem Special Recognition Award for Innovation verliehen.

Zum diesjährigen Tag des Meeres am 8. Juni entwarf das Label „Etro“ eine Jackenkollektion #ForTheOceans. Eine Jacke wurde aus 120 Plastikflaschen angefertigt. Diesbezüglich äußerte sich Kean Etro, der Kreativdirektor, wie folgt: „Das Leben eines Kleidungsstücks beginnt mit den Fasern, den Materialien, den Prozessen, den Händen, die es erschaffen. Nachhaltigkeit ist kein Slogan: Es ist eine Geschichte, es ist eine Verpflichtung“.

Ein weiteres Beispiel ist das Kosmetiklabel „Dalton“. Zum Zwecke von Schutz der Weltmeeresbewohner wurde eine Armbandkollektion kreiert. Für jedes verkaufte Armband wird ein Pfund Kunststoffmüll aus den Meeren gesammelt. Das Label gilt als deutscher Partner der Umweltorganisation „4ocean“, die es geschafft hat, innerhalb von nur zwei Jahren 1800 Tonnen Müll aus den Meeren rauszubringen.

„Reduzieren, wiederverwenden, recyceln“ – das ist das Motto der neuen „Ocean for Life“-Sommerkampagne von North Sails, die das Bekenntnis der Segelmarke bekräftigt, die Meere von Kunststoff zu befreien, um ihre Schönheit zu bewahren. Es wird darauf abgezielt, die Öffentlichkeit für das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, indem die Menschen aufgefordert werden, ihre täglichen Gewohnheiten zu ändern.

Ca. 70 % vom Plastikmüll im Weltmeer stammen von Ländern wie Indien, China, Vietnam, Indonesien oder Sri Lanka. Für die Kampagne „Ocean for Life“ reiste das Team nach Mumbai in Indien. Dort wurde ein Dokumentarfilm „The Mumbai Diaries“ mit dem Schauspieler Michel Biel, dem Abenteurer Gotzon Matuliz und mit den Models Alena Blohm und Simon Nessmann gedreht. Vier Protagonisten zeigen die Realität, wie Plastik unsere Meere erobert.

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