Elektrofischerei ist eine neue Fangtechnik. Fangnetze werden mit Elektroden bestückt. Somit werden Fische, die sich im Boden eingraben, vom Grund mit Stromstößen aufgeschreckt. Bisher wurde die Einführung der neuen Fangtechnik nur in zwei EU-Staaten – in den Niederlanden und Belgien – erlaubt. Den Angaben der EU-Kommission vom August 2017 zufolge geht es um 79 belgische und niederländische Schiffe.
Außerdem darf man Elektronisches Fischen in Europa für Pilotprojekte einsetzen. Momentan wird über die Ausweitung des Elektrofischerei-Einsatzes geredet. Die Fischereiminister der EU haben sich in Brüssel geeinigt, die Methode erst unter der Vorlage der wissenschaftlichen Gutachten bezüglich ihrer Auswirkungen zu genehmigen. Jetzt müssen die Staaten mit dem Europäischen Parlament abstimmen. Die WWF-Umweltorganisation ist besorgt.
Während Kritiker eine negative Wirkung auf Meerestiere befürchten, behaupten Befürworter, dass durch die neue Methode der Meeresboden weniger beeinträchtigt wird. Was Fischer betrifft, sind viele unzufrieden, dass diese Methode nur eingeschränkt zulässig ist.
„Die Elektrofischerei ist innovativ. Sie ist sehr nachhaltig, denn sie braucht nur gut die Hälfte des Treibstoffs“, so äußerte sich einer der Befürworter, Martijn van Dam, der zuständige niederländische Staatssekretär.
Die Umweltorganisation WWF findet die geplanten Folgenabschätzungen unzureichend. Es seien unbedingt echte Umweltverträglichkeitsprüfungen notwendig. „Die Fischereiminister öffnen mit diesem wachsweichen Vorschlag zur Elektrofischerei einer potenziell umweltschädlichen Fangmethode Tür und Tor“, sagte Fischereiexpertin Stella Nemecky.
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