Wasser wird für die Reinigung des Rohmaterials und für viele Spülschritte während der Produktion benötigt. Das anfallende Abwasser muss von Fett, Öl, Farbe und anderen Chemikalien getrennt werden, die innerhalb der verschiedenen Produktionsschritte benötigt werden.
Die verwendete Technologie für die Abwasserreinigung ist von der Abwasserart und -menge abhängig (nicht jede Anlage wird mit dem gleichen Herstellungsprozess betrieben). Weiterhin verwenden nicht alle Hersteller die gleichen Chemikalien. Besonders Firmen, die speziellen Umweltstandards unterliegen, versuchen ihre Prozesswässer in den Produktionsschritten zu reinigen. Aufgrund dieser Tatsache können sich die Wasserbehandlungskonzepte voneinander unterscheiden.
Unterschiedliche Qualitätsstandards für die Textilindustrie
Es ist recht schwer einen allgemeinen Qualitätsstandard der Wasserwiederverwendung in der Textilindustrie festzulegen. Jede Faser (Seide, Baumwolle, Polyesther etc.) stellt unterschiedliche Ansprüche an die einzelnen Textilprozesse (z.B. Entfetten, Entschlichten, Entfärben, Waschen etc.) und die gewonnenen Endprodukte werden in verschiedenen Qualitätsstufen benötigt.
Es scheint, dass die Membranfiltration eine gute Alternative zu den herkömmlichen Abwasserbehandlungstechnologien ist. Der Grund dafür ist die konstanten Qualität des gewonnenen Filtrats, welches teilweise oder fast vollständig enthärtet und frei von Farbstoffen und Tensiden ist.
Ein deutliches Zeichen in Richtung Schadstoffminimierung und Wassereinsparung setzt die Textilindustrie durch die Einführung von Qualitätsstandards.
Öko-Tex Standard 100
Der Öko-Tex Standard 100 ist ein Öko-Label für Textil- und Bekleidungserzeugnisse. Er regelt die Analysen von humanökologisch bedenklichen Schadstoffen und schreibt dabei jeweils wissenschaftlich begründete Grenzwerte vor. Wenn ein textiles Produkt die im Standard festgelegten Bedingungen erfüllt, erhält der Anbieter die Berechtigung, die Ware als „Schadstoffgeprüfte Textilien nach Öko-Tex Standard 100“ auszuzeichnen. Folgende Punkte müssen die Produkte mit Zertifikat erfüllen:
keine bekannten krebserregenden Farbstoffe enthalten keine allergieauslösenden Farbstoffe enthalten
bei Schweißeinwirkung dürfen nur Schwermetalle in Konzentration unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte freigesetzt werden der Pestizidgehalt darf höchstens den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert für Obst- und Gemüse erreichen Bekleidung darf weder Flammschutz- noch Biozidausrüstung aufweisen hautneutraler ph-Wert Formaldehydgehalt der weit unterhalb der vorgeschriebenen Kennzeichnungspflicht liegt Textilien für Säuglinge und Kleinkinder müssen schweiß- und speichelecht sein „untypische“ Gerüche (zum Beispiel nach Fisch, Schimmel oder Schwerbenzin) dürfen nicht abgegeben werden.
Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft
Bedeutend strengere Qualitäts- und Sozialstandards hat der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft entwickelt. Hier muss nicht nur das Endprodukt höchsten ökologischen Kriterien genügen, der Verband untersucht mit Hilfe unabhängiger Kontrollinstitute auch lückenlos das umweltverträgliche Arbeiten auf allen Produktionsstufen sowie die soziale Situation der Mitarbeiter vor Ort. Daraus hat der Verband das „Qualitätszeichen Naturtextil“ entwickelt.