Sorgen um Arktis: Plastikmüll ist schon da und nimmt zu

Sorgen um Arktis: Plastikmüll ist schon da und nimmt zu

Forscher machen sich um Arktis Sorgen, dass es zu sechsten Müllstrudel werden könne.

Laut Statistik landet 2,7 Millionen Tonnen Plastik ins Meer. Bisher wurden fünf große Abfallsammelstellen festgestellt. Aktueller Veröffentlichung deutscher und belgischer Forscher zufolge, befinden sich größere Plastik-Müll-Stücke im Wasser des Arktischen Ozeans. Nach der Durchführung von Simulationen, könne sich die sechste Abfallsammelstelle im Barentssee bilden.

Bereits während einer Expedition im Jahr 2015 haben die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven die Präsenz von Plastik im Wasser entdeckt. Das war eigentlich nicht das Hauptziel der Expedition. Untersucht werden sollten in erster Linie die Meerbewohner: Meeressäuger- und Seevogel. Doch als sie viel Plastikmüll im Wasser entdeckt haben, haben sie dafür mehr Zeit investiert. Von Hubschrauber aus wurden 31 große Plastikstücke auf 5600 km gefunden. Die Zahl ist nicht groß, aber Schätzungen zufolge versteckt sich viel mehr im Wasser und auf den Meeresboden.

88% der untersuchten Eissturmvogel hatten in ihren Mangen Plastikteile

Plastikmüll zerfällt sich in kleinere Teile und stellt somit eine Bedrohung für Seevögel, vor allem für Eissturmvogel dar, die es mit Futter verwechseln. 88% dort untersuchten Eissturmvogel hatten in ihren Mangen Plastikteile. Die Kunststoffteile ließen sich außerdem bei grönländischen Haien feststellen.

Während an der Oberfläche zwischen 0 und 0,216 Müllteile entdeckt wurde, wurde in der Tiefsee die Menge von 2,2 bis 18,4 Objekten gefunden. Die Müllteile waren am meisten in Meeresregion Malakka in Südostanien zu treffen, fast 16 Stück pro Kilometer.

Besonders gefährlich ist Mikroplastik. Nach dem almähnlichen Zerfall lösen sich Giftstoffe aus. Laut Bericht vom Galway-Mayo Institute of Technology im irischen Galway, der in „Nature Scientific Reports“ veröffentlicht wurde, wurde Mikroplastik in der hohen Arktis nachgewiesen. Untersucht wurde Wasseroberfläche und Meerestiefe (6 m) im Süden und Südwest von Spitzbergen. 90% der Proben bestätigten die Präsenz von Mikroplastik.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse einen hohen Anteil an Kunststofffasern. Es sei höchstwahrscheinlich, dass Mikroorganismen im Meer mit ihnen in Kontakt treten können.

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