Bestand der Heringe gilt als stabil

Mit dem gemeinsamen Beschluss von Europäischem Parlament, EU-Kommission und 27 Nationalregierungen zur kommenden Fischereipolitikhabe Europa einen „riesigen Schritt zum Ende der Überfischung“ gemacht. Schon 2015 würden die meisten, spätestens 2020 sogar sämtliche Fischbestände in Europa nachhaltig bewirtschaftet werden. In EU-Gewässern hat sich der Zustand der Fischbestände dramatisch verbessert. Das zeigt, dass Ökonomie und Ökologie kein Widerspruch sein müssen. So hieß es 2013. Heringe leben im Übergangsgebiet zwischen nördlicher, gemäßigter und polarer Zone. Sie kommen nicht nur in Ost- und Nordsee vor, sondern im gesamten Nordatlantik nördlich der Biskaya bis Nord-Norwegen, und von Grönland bis North Carolina. 20 Prozent des in der Bundesrepublik Deutschland angebotenen Fisches entfallen auf Heringe und Heringsprodukte. Die Heringsbestände um Island und in den Keltischen Meeren sind in gutem Zustand und werden nachhaltig befischt. Auch der Nordseebestand und der Bestand der Norwegischen Frühjahrslaicher werden angemessen bewirtschaftet. Die Bestände westlich von Irland (Nordostatlantik) sind überfischt und die Befischungsintensität ist sehr unsicher. Die Bestände in der östlichen und zentralen Ostsee sind in gutem Zustand. In der westlichen Ostsee führte eine Neubewertung zu einer schlechteren Einschätzung der Bestandsgröße, die nun unter dem wissenschaftlichen Referenzwert liegt. Die Befischungsintensität ist stark zurückgegangen, liegt aber immer noch über dem Referenzwert. Der Heringsbestand der nördlichen Ostsee (Bottischer Meerbusen) ist zunehmend.
Für die deutschen Ostseefischer ist unter anderem die Quote für den Hering von besonderer Bedeutung. Durch die in den letzten Jahren erfolgte Quoten¬reduzierung ist die Sterblichkeit nun so niedrig wie nie zuvor. 2014 hat der Bestand wieder den grünen Bereich erreicht und die Fangmengen können 2015 wieder steigen.

Mitte Oktober hatten die europäischen Fischereiminister die Fangquoten für das kommende Jahr beschlossen. Demnach erhöht sich 2015 die Quote beim westlichen Hering um 12 Prozent, beim östlichen Hering sogar um 45 Prozent. Im Nordwestatlantik (USA) scheinen die Heringsbestände angemessen befischt zu werden. Allerdings sind die Schätzungen unsicher. In kanadischen Gewässern existieren verschiedene Heringsbestände. Wissenschaftliche Referenzwerte sind jedoch nur für ein Gebiet festgelegt. Insgesamt ergibt sich daraus für die gesamte Region ein überfischter Zustand mit der Gefahr der weiteren Überfischung.

Quelle: zeit.de, fischbestaende.portal-fischerei.de, proplanta.de, zuletzt besucht am 05. Juni 2015